Mein Corona-Tagebuch

Tage vor Corona:

Seit Ausbruch in China beschäftigt mich das Corona-Virus erheblich. Meine Familie lacht darüber, aber ich bin davon überzeugt, dass dieses Virus uns noch eine Weile beschäftigen und unser Leben fundamental verändern wird. Deswegen schreibe ich dieses Tagebuch.

Ich bin Hausärztin in einem Stadtteil von Saarbrücken und mit der Basisversorgung betraut. Normalerweise behandle ich ca. 1500 Patienten im Quartal.

Der Alltag verläuft wie immer, bis einige Patienten aus dem Italienurlaub zurückkommen und Erkältungssymptome aufweisen. Glücklicherweise war niemand im Risikogebiet, so dass nicht das Gesundheitsamt eingeschaltet werden muss. Seither schreibe ich großzügig bei Symptomen krank und gebe die Anweisung, in die selbst auferlegte Quarantäne zu gehen. Erst wenn die Patienten wieder ganz gesund sind, sollen sie in den normalen Alltag zurückkehren. Denn niemand weiß, wie es weiter geht.

Erstmals am Faschingsdienstag, den 25.2 bitten wir alle Patienten, die nicht unbedingt kommen müssen, ihre Termine telefonisch wahrzunehmen.  Teilweise stoßen wir auf Unverständnis nach dem Motto „Jetzt fängt die auch schon mit der Panikmache an!“. Die meisten Patienten haben aber Verständnis für diese Maßnahme und sie funktioniert auch ganz gut.

Veröffentlicht von Dr. Claudia Thiel

Ich bin Ärztin für Innere Medizin und Ernährungsmedizinerin. Meine Mission ist es, Menschen zu helfen, durch eine geeignete Ernährung gesund zu bleiben oder Krankheit zu heilen.

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