
Der Tag beginnt mit einem Fax vom Labor: das Testergebnis der Patientin aus dem Nachtdienst ist negativ. Alle sind erleichtert.
Sonst geht es wie gewohnt mit Ultraschall-Untersuchungen als Routine-Kontrolle und einer Laborbesprechung weiter. Die Hälfte der geplanten Termine wurde bereits auf Telefongespräche umgelegt. Eine lange Liste!
Ständig klingelt das Telefon: Menschen die sich beklagen, dass man ja kaum durchkommt, wollen mit mir über die Kriterien der Testung auf COVID-19 diskutieren. Sogar meine Handynummer wird immer wieder angerufen, wobei niemand die Kriterien erfüllt. Einige Patienten mit grippalen Infekten werden mit Medikamenten versorgt und krankgeschrieben. Glücklicherweise haben wir noch einige Pneumokokken-Impfstoffe erhalten, so dass wir fleißig impfen können.
Kurz vor 14.00 Uhr stellen wir doch noch die Indikation zur Testung und schicken jemanden zur Teststelle. Die KV bittet per Fax nochmals darum, nur nach den RKI-Kriterien zu schicken und nicht auf Wunsch. Erkältungen gibt es wie jedes Jahr auch. Unsere Aufmerksamkeit muss sich auf die ernsthaft kranken und gefährdeten richten. Das ist nicht so einfach. Die Anrufliste wird abgearbeitet.
Im Ernährungszentrum entschließen wir uns schweren Herzens, die Bodymed- und Leberfasten-Gruppenkurse abzusagen. Die Teilnehmer können individuell zum Messen und zur Beratung kommen. Nochmals besprechen wir die notwendigen Hygienemaßnahmen. Drei Mitarbeiterinnen mit Erkältung bleiben vorerst zuhause. Dann entsteht die Idee, die Gruppenkurse per Zoom-Meeting durchzuführen. Mal sehen, wie unsere Teilnehmer das annehmen.
Dann 17.00 Uhr Pressekonferenz von Saar-Ministerpräsident Haas: ab Mittwoch fast alles geschlossen. Wie soll es jetzt weitergehen? Also allen Klienten erst einmal absagen. Später stellt sich raus, dass Dienstleister unter Auflage von strengen Hygienevorschriften vorerst nicht betroffen sind und medizinische Beratungen auch weiterhin möglich sind. Für heute genug Aufregung! Noch 1 Tag ist Zeit, über das weitere Vorgehen nachzudenken.
Wir sind flexibel, kreativ und optimistisch und nehmen die Dinge wie sie kommen, denn schon lange liegt es nicht mehr in unserer Hand, wie es weiter geht. Hauptsache wir kommen alle gut und gesund aus dieser Krise raus.
Am Ende des Tages sind es 85 COVID-19-Fälle im Saarland.