
Aufregung am Morgen. Ein Pflegedienst fordert einen Corona-Abstrich bei einem Dialysepatienten an. Er hatte während seines Krankenhausaufenthaltes Kontakt zu einem mittlerweile positiv Getesteten, was das Gesundheitsamt mitgeteilt hat. Auch dieser Patient kann nicht zum Messegelände zur Testung gehen.
Aber den Abstrich machen beim Hausbesuch ist einfach, aber wie kommt der Abstrich ins Labor? Unser Laborservice war schon da und morgen ist Feiertag. Das Labor des Dialysezentrums wird erst 2 Stunden später abgeholt. Also nehme ich den Abstrich und bringe ihn zur Dialyse, denn dort müssen sie unbedingt wissen, ob Ansteckungsgefahr besteht.
Im Altenheim gibt es jetzt immer mehr Corona-positive Bewohner. Wegen Quarantäne im Zimmer eingesperrt sein, ist schon schlimm genug, aber über 90 alt und schon sonst leicht verwirrt, ist wirklich schwierig. Das geht leider nur mit Beruhigungsmitteln.
Am Nachmittag endlich wieder ein wenig Normalität: eine akute Galle. Das heißt, eine Patientin klagt seit gestern über zunehmende Schmerzen im rechten Oberbauch bei bekannten Gallensteinen. Die Untersuchung zeigt eine vergrößerte, entzündete Gallenblase mit einem großen Gallenstein. Sie muss ins Krankenhaus, aber wohin? Ihr Wunsch wäre das Evangelische Krankenhaus. Der dortige chirurgische Kollege sagt mir, sie wären Corona-Krankenhaus. Ich beschließe, dass der Rettungsdienst nach Betten-Verfügbarkeit die Patientin einem Krankenhaus zuführt und verzichte auf die persönliche Anmeldung.
Noch eine letzte Rücksprache vor Feierabend im Labor wegen des Abstrichs bei der jungen Mutter von Dienstag. Noch kein Ergebnis. Es geht ihr nicht gut. Sie hat massive Halsschmerzen, aber zumindest das Fieber ist besser.