
Besonders auf den Parkplätzen vor den Supermärkten sieht es schrecklich aus. Ich frage mich immer wieder, was sich die Handschuhwegwerfer eigentlich dabei denken. Wahrscheinlich das Gleiche, wie die Zigarettenkippenwegwerfer: Der Herrgott wird’s schon richten.
Heute werden Masken an die Bevölkerung ausgegeben, denn nun ist beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht. Zum Teil entstehen lange Schlangen. Ein Patient mit einer Herzschwäche und Atemnot bei Anstrengung schafft es kaum vom Eingang ins Labor. Hier ist die Maske wirklich nicht tolerabel, obwohl er aus Gründen des Eigenschutzes schon unbedingt bräuchte.
In der Hausarztgruppe wird die auf uns lastende Flut an Attesten diskutiert. Da ist das Attest über die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe: hoher Blutdruck, Übergewicht, Alter über 55 (ich bleibe auch zuhause!) … Und dann kommen jetzt noch die Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht dazu. Ich stelle einer Asthmatikerin mit einigen Selbstzweifeln ein solches Attest aus. Die Masken dienen ja immerhin auch zum Eigenschutz.
Nach Praxisschluss bekomme ich dann auf meiner „Notfall-Telefonnummer“ einen Anruf. Es stellt sich ein freundlicher Herr vor und berichtet, er möchte auf Empfehlung dieser Asthmapatientin jetzt auch ein Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht haben. Er hätte auch Atemnot und könne nicht solch eine Maske tragen. Außerdem sei er auch noch Raucher! Ich bitte ihn, sich bei seinem Hausarzt vorzustellen. Er habe bisher keinen Hausarzt, weil er sich bisher nicht darum gekümmert habe. Er würde gerne mich als Hausärztin wählen! Ich verweise ihn auf die Öffnungszeiten …