Diabetes adé – Alkohol

Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren.

Deutsches Sprichwort

Immer wieder kommt in Foren die Frage auf, ob Alkohol für Diabetiker erlaubt ist. Diese Frage ist berechtigt, denn Alkohol hat auf vielfältige Weise Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.

Da die roten Blutkörperchen und das Nervensystem auf Glukose als Energielieferant angewiesen sind, ist der Körper bestrebt, den Glukosespiegel konstant zu halten. Wenn Glukose aufgebraucht ist und keine Nahrungszufuhr erfolgt, muss unser Körper Glukose selber herstellen. Dies machen wir auf zwei Wegen. Zum einen gibt es die Glukoneogenese, bei der Glukose in Leber und Niere aus Laktat, Eiweiß oder Fett gebildet wird. Zum anderen ist da die Glykogenolyse, wobei unser Zuckerspeicher Glykogen zu Glukose umgebaut wird.

Da Alkohol sowohl die Glukoneogenese wie auch die Glykolyse hemmt, kann es bei Alkoholkonsum größerer Mengen ohne Nahrungszufuhr zu Unterzuckerung kommen.

Bei einer kohlenhydratreichen Mahlzeit in Verbindung mit Alkohol kommt es zu einem starken Zuckeranstieg im Blut mit einer überschüssigen Insulinausschüttung, so dass sich danach auch eine reaktive Unterzuckerung einstellen kann.

Insgesamt ist jedoch ein moderater Alkoholkonsum in Form von Wein* zur Vorbeugung von Arteriosklerose empfehlenswert. Deswegen sollten auch Diabetiker genauso wie Nicht-Diabetiker ruhig ein Gläschen Wein zum Essen genießen. Zusätzlich hat Alkohol in Maßen auch noch positive Effekte auf die Insulinempfindlichkeit, was möglicherweise sogar dem Diabetes vorbeugt.

Was heißt „Alkohol in Maßen“?

Experten von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und dem Krebsinformationsdienst empfehlen, dass Männer nicht mehr als 20-24 g Alkohol und Frauen nicht mehr als 10–12 g Alkohol täglich zu sich nehmen sollten. Dabei entsprechen 10-12 g Alkohol einem kleinen Bier, einem Achtel Wein, einem Glas Sekt oder einem doppelten Schnaps. Auch sollten alkoholfreie Tage eingelegt werden.

*Was die präventiven Effekte betrifft, gibt es gute Daten für Wein aber meines Wissens nicht für Bier und Schnaps.

Mein Fazit:

Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren. Bei verantwortungsbewusstem Alkoholkonsum überwiegen die Vorteile bezüglich Genuss und Gesundheitsförderung. Dagegen sind die Risiken bezüglich der Blutzuckerkontrolle, des Blutdrucks und des Gewichts überschaubar. Voraussetzung dabei ist allerdings eine gute Stoffwechseleinstellung. Ansonsten sollte bis zur optimalen Einstellung konsequent auf Alkohol verzichtet werden.

Deine Claudia Thiel

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Veröffentlicht von Dr. Claudia Thiel

Ich bin Ärztin für Innere Medizin und Ernährungsmedizinerin. Meine Mission ist es, Menschen zu helfen, durch eine geeignete Ernährung gesund zu bleiben oder Krankheit zu heilen.

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